Niedriger Leitzins, horrende Dispozinsen
Laut Bundesfinanzministeriums müssen Kunden in den Niederlanden 6,69, in Finnland 7,14 und in Italien 7,57 Prozent zahlen, wenn sie ins Minus gerutscht sind. In Österreich kosten Dispokredite sogar gerade einmal halb so viel wie in der Bundesrepublik. Nur in den Krisenländern Griechenland, Irland und Portugal, mit Zinssätzen von 10,96, 12,85 und 13,24 Prozent, zahlen die Menschen noch mehr als in Deutschland.
Es ist skandalös, dass sich Banken und Sparkassen so billig wie nie zuvor finanzieren können und gleichzeitig extrem hohe Dispozinsen von ihren Kunden verlangen. Mit der Diskrepanz zwischen billigem EZB-Geld und horrenden Kontoüberziehungssätzen bürden die Kreditinstitute den Verbrauchern die Kosten der Finanzkrise auf. Dieses „Geschäftsmodell Abzocke“ muss schnellstmöglich gestoppt werden, denn es belastet Verbraucher und Unternehmer gleichermaßen.
Jeder sechste Deutsche hat sein Bankkonto überzogen, darunter auch viele Unternehmer. Besonders kleine und mittlere Unternehmen geraten schnell ins Minus, wenn Rechnungen von Kunden nicht rechtzeitig bezahlt werden. Die MIT und K. Peter Mahlo begrüßen daher ausdrücklich die von Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) angeordnete Untersuchung der Vorgänge und ruft die Ministerin in diesem Zusammenhang auf, eine gesetzliche Deckelung der Dispozinsen zu prüfen.“